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Alle Farben

Wer bei der Überschrift an den DJ und Musikproduzenten „Alle Farben“ denkt, irrt. Bei Anglern spielen Farben eine andere Rolle, so ist deren richtige Wahl eine größere Chance den Fisch zu überlisten. Die Farbenwahl kann also den Fangerfolg beeinflussen. Peter Arnhold kennt sich nun wirklich in diesem Metier aus und stellte auf der Heimfahrt im Gespräch mit mir fest, dass nichts nützte bei der Wahl der Pilker, es ist zu wenig Fisch da. Der Dorsch ist selten geworden. Jedenfalls der fangfähige Dorsch, denn mehrere kleine Fische, die das Maß nicht erfüllten, wurden zurückgesetzt. Kurz vor Schluss wurde noch ein großes Exemplar über die Reling des Schiffes gehoben und bestaunt.

„Dorsche waren einstmals die häufigsten Fang-Fische der Ostsee. Doch die Bestände sind derart zusammengebrochen, dass Forscher nicht mehr an eine Erholung glauben. Der Kipp-Punkt sei überschritten[…]"Es sieht so aus, dass für den Dorsch in der westlichen Ostsee ein Kipppunkt überschritten zum Negativen hin überschritten wurde. Früher war der Bestand viel produktiver, die Fische sind schneller gewachsen, größer geworden und hatten geringere Sterblichkeiten", sagt er (Rüdiger Voss , Fischerei-Biologe und -Ökonom am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).Für den Moment würde ich mir wünschen, dass diese Empfehlung Fangstopp durchgesetzt wird, weil tatsächlich der Bestand in einem sehr kritischen Zustand ist", sagt er. […] Wie konnte es soweit kommen? "Der jetzige Zustand ist ein Resultat der Überfischung in Kombination mit sich jetzt veränderndem Klima", sagt Voss. Dorsche reagieren empfindlich auf das wärmere Wasser. Die Ostsee habe sich nämlich bereits um rund zwei Grad erwärmt, erläutert der Fischerei-Biologe. Und die Wassertemperatur habe auf alle Lebensstadien der Fische Einfluss - von der Larve bis hin zu gestressten, erwachsenen Tieren, denen die Umgebung zu warm zum Fressen ist.“ (Quelle: https://www.mdr.de/wissen/klima/dorsche-fische-ostsee-bestand-kipppunkt-ueberschritten-100.html)

Vereinsmeisterschaft im Meeresangeln 12. bis 14. Nov. 2021 Heilgenhafen

Nun aber der Reihe nach. Eigentlich wollte ich die Überschrift: „Verschoben…Verschoben…Verschoben“ wählen, um etwas Neugier zu wecken. Was wurde denn verschoben? Die Erklärung verweist auf die aktuelle epidemische Lage. 2020 wurde der Termin verschoben, man hoffte auf dem Herbst, aber nichts ging mehr. Es kam 2021 und wieder gab es ein Hoch und Tief im Hoffen der Angler. Nun konnte vom 12. bis 14 .November die Vereinsmeistermeisterschaft im Meeresangeln doch stattfinden. Endlich, denn die Meldungen zur epidemischen Lage verweisen auf steigende Werte in der Bevölkerung.

Pünktlich ging die Fahrt dieses Mal vom Schützenplatz mit einem Bus der PVG Burgenland los. Wieder steuerte Uwe den Bus und seine Frau versorgte uns mit Essbarem und Trinkbarem. Auch dabei war Jürgen mit Frau, die das Team verstärkten. Wir sind gespannt auf Jürgens Fotoergebnisse. 25 Angler waren an Bord, einige mussten aus terminlichen Gründen doch absagen. Was ist das für ein Bus, als ich Aufschriften las: „ SYNTAINICS MBC( Mitteldeutscher Basketballclub). Manch einer wird wohl gestutzt haben, wenn wir die Parkplätze anfuhren und dann die Durchschnittsgröße der Businsassen so bei 1,75m lag und dann noch der hohe Altersdurchschnitt.

Die Stimmung an Bord des Busses war sehr gut. Und mit dieser ging es am 13. Nov. an Bord des Kutters „Einigkeit“. Ein uns vertrautes Team schaffte uns auf die Ostsee, nordwestlich von der Insel Fehmarn wurde gefischt, verschiedene Fangplätze bis in die Nähe der Fahrrinne angefahren, denn große Containerschiffe zogen nicht weit von uns vorbei. Doch letztlich war das Fangergebnis ernüchternd: 30 fangfähige Fische für 25 Angler.

Für mich gab es noch ein Problem, ein Rutenring war defekt. Doch Dirk von der Kuttermannschaft reparierte es am Abend, sodass ich am nächsten Tag meine Angel benutzten konnte. DANKE.

Unser Herbergsvater vom Hof Bollbrügge, so will ich ihn mal nennen, verwöhnte uns mit einem Krustenbraten, lecker wie jedes Jahr.

Kapitän Thomas von der „Einigkeit“ hatte uns für den 2. Angeltag eine Fahrt in Fanggebiete der Plattfische vorgeschlagen. Der demokratische Beschluss der Mehrheit war für Dorschfang und so ging es am Sonntag wieder weit hinaus nordwestlich der Insel Fehmarn. Besuch aus der Luft bekamen wir, ein Hubschrauber militärscher Art umkreiste uns und flog dann weiter. War am Samstag kurz Regen aufgekommen, blieben wir am Sonntag davon verschont, die See war friedlich, der Horizont blieb lange Zeit vernebelt und die Sonne ließ sich nicht blicken. Das Fangergebnis fiel bescheiden aus: 20 maßige Dorsche und wie am Samstag kleine Exemplare, die zurückgesetzt werden mussten. Daniel, Neuling bei der Vereinsmeisterschaft im Meeresangeln, schaffte sogar den 2. Platz, nachdem er sich eine andere Angel gekauft hatte. Für ihn ein Erfolgserlebnis, wie er beteuerte. Für die erfahrenen Angler, die seit Jahren den Meeresfischen folgen, war es ernüchternd, wie ihr Fangergebnis aussah.

Die Pokale für die Tagessiege gingen an Reinhard Röhling und Wolfgang Sellin, der sich auch den Gesamtsieg sicherte.

Auch der kleinste und größte Fisch wurde mit sehr attraktiv gestalteten Pokalen prämiert.

Zum Schluss noch ein Wort zu Peter Arnhold, den ich am Anfang zitierte. Er wird mit Jahresschluss seine Organisationsanteile der Vereinsmeisterschaften im Meeresangeln an andere abgeben. Für seine geleistete Arbeit wurde ihm vom Vorsitzenden R. Röhling gedankt und die Anglerfreunde im Bus bekundeten ihren Dank an Peter mit einem dreifachen Petri Heil.

Außerdem danken wir Michael, der Peter unterstützte und unserem Vereinsvorsitzenden Reinhard, der die Fäden zusammenhielt. Gibt es doch viel Arbeit im Vorfeld und auch danach, denn mit Sonntag gegen 23.55 Uhr auf dem Schützenplatz ist diese ja noch nicht fertig.

Wie wird wohl unsere Meeresangelmeisterschaft in Zukunft aussehen? Werden wir auf andere Zielfische ausweichen, wenn ab 2022 nur noch ein Dorsch pro Tag erlaubt ist?

Angelfreund Rudolf. P.